Pariser Klimakonferenz

März 24, 2023 0 Von Adalbert Schneider

Pariser Klimaabkommen als völkerrechtlicher Vertrag

Das Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen, ist im Pariser Klimaabkommen (in der Nachfolge des Kyoto-Protokolls) formuliert. Diesem Ziel haben sich 195 Vertragsparteien in einem völkerrechtlichen Vertrag angeschlossen. Langfristig muss dieser Temperaturanstieg reduziert werden, da mit einer weiteren Erwärmung der Erdatmosphäre zunehmend weitere Katastrophen für Mensch und Umwelt zu erwarten sind. Um bis 2045 klimaneutral zu werden, müssen die CO2-Emissionen in Deutschland um 65% gegenüber 1990 gesenkt werden.

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Foto: Li-An Lim auf Unsplash

Der größte Teil der CO2-Emissionen entsteht bei der Erzeugung von Wärme. Und der größte Teil davon entfällt auf die Bereitstellung von Wärme für Heizung und Brauchwasser in Gebäuden. Aus diesem Grund hat die EU eine Richtlinie zur Energieeinsparung in Gebäuden erlassen. Diese Richtlinie zur Begrenzung von Emissionen im Gebäudesektor zielt verstärkt auf die Energieeffizienz von Gebäuden ab. Für öffentliche Gebäude sollen bis 2030 und für Häuser und Wohnungen bis 2033 verbindliche Energiesparmaßnahmen umgesetzt werde

Ursachen, Schäden und Erkenntnisse des Klimawandels

Die Emissionen in der Atmosphäre wie Kohlendioxid, Methan und Lachgas werden erst nach Hunderten von Jahren  abgebaut. Alle Emissionen, die jetzt und in Zukunft entstehen, verschärfen diese Situation und reichern die klimaschädlichen Gase in der Atmosphäre weiter an. Mögliche energieeffiziente und emissionsmindernde Maßnahmen werden z. B. in Deutschland derzeit nur unzureichend umgesetzt, wie statistische Daten des Umweltbundesamtes zeigen. Der Ausstoß von Kohlendioxyd betrug im Jahr 2021, 772 Millionen Tonnen, dies ist ein Anstieg von 33 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2020.

Die mangelnde Umsetzung dringend notwendiger Maßnahmen macht deutlich, dass die formulierten Klimaziele von Kyoto und Paris verfehlt wurden und nun zusätzliche Anstrengungen notwendig sind, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen.

Die Starkregenkatastrophen im Jahr 2021 im Ahrtal, Erfttal und anderen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mit vielen Toten, Verletzten, verwüsteten Häusern und Landschaften haben in unvergleichlicher Weise gezeigt, dass die Auswirkungen des Klimawandels auch in Deutschland unübersehbar sind.  Die Veränderungen des Klimas und die daraus resultierenden Schäden sind seit Jahrzehnten weltweit nachweisbar und nehmen exponentiell zu. Dies war auch Anlass für die Konferenz der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro (und deren Folgekonferenzen) mit dem Titel „Umwelt und Entwicklung“.

Der steigende Verbrauch von Energie- und Materialressourcen vor allem in den Industrieländern zeigt, dass sich das Konsumverhalten nicht ausreichend geändert hat.  Subjektives Verhalten und individuelle Meinungen stehen notwendigem und nachhaltig verändertem Handeln entgegen. Die schrecklichen Auswirkungen von Katastrophen, die in allen Medien dargestellt werden, wecken Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, bewirken aber kaum nachhaltige Verhaltensänderungen im privaten und wirtschaftlichen Bereich. Trotz der Kenntnis der Statistiken über die rasante Zunahme von Umweltkatastrophen weltweit herrscht Uneinsichtigkeit.  Aktuelle Katastrophen werden nicht selten als ein immer schon da gewesenes, sich wiederholendes und nicht beeinflussbares Phänomen dargestellt. Das eigene Verhalten bleibt dabei nicht selten weitgehend unreflektiert. Auch die Argumente: Die kommenden Katastrophen sind nicht zu verhindern, es ist sowieso 5 nach 12, führen zu Lethargie und Untätigkeit.

Die klimaschädlichen Gase, vor allem Kohlendioxid CO2, Methan CH4 und Lachgas N2O, nehmen in der Atmosphäre zu.  Sie bilden eine Gasschicht, die die von der Erde ausgehende Wärmestrahlung teilweise absorbiert und zur Erde zurückstrahlen. Dies führt zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur. Als Folge der globalen Erwärmung verdunstet vor allem über den Ozeanen mehr Wasser, wodurch die relative Luftfeuchtigkeit in der Erdatmosphäre ansteigt. Durch kalte Luftströmungen kondensiert die in großen Mengen vorhandene Luftfeuchtigkeit und fällt als Starkregen auf die Erde. Böden, Bäche und Flüsse können die großen Regenmengen nicht mehr aufnehmen und es kommt zu Katastrophen wie 2021 im Ahr- und Erfttal. Ähnliche Katastrophen wiederholen sich weltweit. 

Treibhauseffekte verursachen verschiedene Naturkatastrophen. Höhere Lufttemperaturen führen regional zu großen Luftdruckunterschieden, verursachen starke Konvektion der Luft und erzeugen so Orkane, Hurrikane, Tornados, Taifune etc. Der globale Temperaturanstieg führt auch zum Abschmelzen der Polkappen und zu dauerhaften Überschwemmungen in den an die Meere angrenzenden Gebieten, z. B. in Bangladesch und auf den Inseln im Indischen Ozean. Auch die Zunahme von Busch- und Waldbränden in Australien und Kalifornien ist eine Folge des Temperaturanstiegs.

Die Münchener Rückversicherung beziffert die bisher weltweit entstandenen Schäden auf 4.200 Mrd. US$. Mehr als eine Million Menschen starben. Indirekte Schäden – Auswirkungen auf die Wirtschaft und soziale Folgen – sind hier nicht berücksichtigt. Die Schäden durch Naturkatastrophen beliefen sich 2021 auf 250 Milliarden Euro, die Schäden durch Sturzfluten in Westeuropa auf 46 Milliarden, davon 33 Milliarden in Deutschland. Mindestens 184 Menschen starben durch das Hochwasser 2021 in Deutschland. 46% der Sachschäden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen waren nicht versichert. Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Wirtschaft und Klimaschutz könnten sich die Umweltschäden bis 2050 auf 900 Milliarden Euro belaufen. Schäden entstehen z. B. an Gebäuden, Infrastruktur und landwirtschaftlich genutzten Flächen durch Starkregen und Hitzeperioden. Ein großer Teil der Biodiversität (Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien etc.) ist betroffen. Hinzu kommen gesundheitliche Belastungen und Todesfälle

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