Überschwemungskatastrophe in Deutschland, globale Umweltschäden im Umfang von 4.200 Mrd US$ – Erkenntnisse zu den Ursachen des Klimawandels

Februar 28, 2021 0 Von Adalbert Schneider
Foto eines Industriekomplexes mit starker Abgas- und Rauchentwicklung
Luftverschmutzung durch die Industrie (Foto: Pixource auf Pixabay)

Produzierte Emissionen (Kohlendioxid, Methan und Lachgas) werden erst nach hunderten von Jahren in der Atmosphäre abgebaut. Alle jetzt und in Zukunft produzierten Emissionen verstärken diese Situation und reichern die klimaschädlichen Gase in der Atmosphäre weiter an. Die möglichen energieeffizienten und emissionsmindernden Maßnahmen sind z. B. in Deutschland aktuell unzulänglich umgesetzt. Das zeigen statistische Daten des Umweltamtes. Der Ausstoß von Kohlendioxyd betrug im vergangenen Jahr 2021, 772 Millionen Tonnen. Dies ist ein Anstieg von 33 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2020. Die verfehlte Umsetzung notwendiger Maßnahmen zeigt deutlich, dass die formulierten Klimaziele von Kyoto und Paris nicht erreicht wurden und es jetzt zusätzlich besonderer Anstrengungen bedarf, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen.


Die Katastrophen durch Starkregen im Jahr 2021 im Ahrtal, Erfttal und anderen Gebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, verbunden mit vielen Toten, Verwundeten, Verwüstungen bei Häusern und Landschaften, haben hier in unvergleichlicher Weise gezeigt, dass die Auswirkungen des Klimawandels auch in Deutschland unübersehbar sind. Die Veränderung des Klimas und die dadurch entstandenen Schäden sind bereits seit Jahrzehnten weltweit nachweisbar und nehmen exponentiell zu. Dieses war auch Anlass für die Konferenz der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro (und deren Nachfolgekonferenzen) mit dem Titel „Umwelt und Entwicklung“. Der zunehmende Verbrauch von Energie- und Stoff-Ressourcen vor allem bei den Industrienationen zeigt, dass sich das Verbrauchsverhalten unzureichend verändert hat. Subjektives Verhalten und individuelle Meinungen stehen notwendigem und nachhaltigem Handeln entgegen. Die in allen Medien dargestellten schrecklichen Auswirkungen der Katastrophen verursachen Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, bedingen aber nur unzureichend nachhaltiges Handeln im privaten und wirtschaftlichen Bereich. Uneinsichtigkeit zeigt sich trotz der Kenntnis der Statistiken über den rasanten Anstieg der Umweltkatastrophen weltweit. Aktuelle Katastrophen werden nicht selten als ein immer schon Dagewesenes, sich wiederholendes Phänomen und als nicht beeinflussbar dargestellt. Das eigene Verhalten bleibt dadurch nicht selten weitgehend unreflektiert, und solche Argumente fördern die vorherrschende Lethargie und Untätigkeit: „Die kommenden Katastrophen sind nicht zu verhindern, es ist ja ohnehin 5 nach 12.“


Die klimaschädlichen Gase, vorwiegend Kohlendioxid CO2, Methan CH4 und Lachgas N2O, nehmen in der Atmosphäre zu. Sie bilden eine Gasschicht in der Atmosphäre, die die Wärmestrahlen, die von der Erde ausgehen, z. T. absorbieren und zur Erde zurück reflektieren. Das führt zur Zunahme der globalen Durchschnitts-Temperatur. Durch die Erderwärmung verdampft vermehrt Wasser, besonders über den Meeren und verursacht eine größere relative Luftfeuchtigkeit in der Erdatmosphäre. Durch kalte Luftströme kondensiert die in großen Mengen vorhandene Luftfeuchte, die als Starkregen auf die Erde niederfällt. Boden, Bäche und Flüsse können die großen Regenmengen nicht mehr aufnehmen, und es kommt zu Katastrophen wie z. B. 2021 im Ahr- und Erfttal.

Weltweit wiederholen sich ähnliche Katastrophen. Treibhauseffekte verursachen unterschiedliche Naturkatastrophen. Höhere Lufttemperaturen führen zu regional großen Luftdruckdifferenzen, verursachen starke Konvektionen der Luft und erzeugen dadurch Orkane, Hurrikans, Tornados, Taifune etc.. Die Zunahme globaler Temperaturen führt auch zum Abschmelzen der Polkappen und zu dauerhaften Überschwemmungen in den an den Meeren angrenzenden Gebieten, z.B. in Bangladesch und auf den Inseln im Indischen Ocean. Die zunehmenden Busch- und Waldbrände in Australien und Kalifornien sind ebenso eine Folge der ansteigenden Temperaturen.


Die Münchener Rückversicherung beziffert die bisherigen globalen Schäden auf 4.200 Mrd US$, dabei starben über 1 Millionen Menschen. Indirekte Schäden auf die Auswirkungen der Wirtschaft und die sozialen Folgen sind hier nicht einbezogen. Schäden, 2021 durch Naturkatastrophen verursacht, betrugen im Jahr 2021 zweihundertfünfzig Milliarden Euro, Schäden durch Sturzfluten in Westeuropa 46 Milliarden, davon 33 Milliarden in Deutschland. Mindestens 184 Menschen starben durch die Flutkatastrophe 2021 in Deutschland. 46% der Sachschäden in Rheinland-Pfalz und Nordrheinwestfalen waren nicht versichert.

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